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When I arrived in Kenya's capital in 2006, it was one of the most dangerous places in Africa. People who can afford it live in guarded houses, move around in secured cars and, in the dark, like to travel in convoys. ​ Even during the day, brutal robberies could occur in the city center. Also to spontaneous mobs that killed would-be thiefs together. ​ Little did I know, the glass doors of the airport opened like a theater curtain. 


(Hear the whole story)

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben, illustriert und layoutet
Maielin van Eilum

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Ich habe ein Talent für naive Ideen. Eine kam mir auf dem Rückflug von Dar Es Salaam. Mir fiel auf, dass ich in Nairobi zu viel Zeit hatte, um mich am Gate zu langweilen.

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Wie ein Theatervorhang öffneten sich die gläsernen Türen des Flughafens. Ein Heer von Taxifahrern starrte mich verblüfft an. Ich rief ihnen zu, dass ich in die Innenstadt möchte. Preise prasselten auf mich ein, sie wurden immer niedriger. Als jemand 8,- Dollar schrie verstummten die Männer. Es war ein junger Fahrer, Anfang zwanzig, so wie ich. Er hatte auffällig breite Schultern, wirkte mehr wie ein Sportler. Wir waren uns sympathisch und gingen lachend bis zum Ende des Parkplatzes. Er verstand, was ich vorhatte: Mittag essen und wieder zurück zum Flughafen.

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Ich mochte sein Auto, ein Black Cap aus London, allerdings in keinem guten Zustand. Der Wagen fuhr überraschend schnell und von der Decke hingen hunderte Marien und Jesus Bilder. Er war gesprächig, erzählte von den vielen Staturen und Regierungsgebäuden seiner Stadt, die alle wollte, er mir zeigen, für 80,- Dollar und mich dann am Flughafen wieder abliefern.

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Über meine Höflichkeiten ging er hinweg. Sein Ehrgeiz wurde immer aggressiver, ich bin ein sehr ausgeglichener Mensch, mich wütend zu machen, ist ausgesprochen schwierig. Aber wir erreichten den Punkt, wo wir uns anschrien. Danach brach eisiges Schweigen aus.

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Ich konnte die Eiszapfen sehen, die von den Heiligenbildern herunter wuchsen. Ich schaute aus dem Fenster, staubige Siedlungen, von Highways durchschnitten.

Er hielt zwischen heruntergekommenen Bürogebäuden. Massen von Angestellten strömten in die Mittagspause, durch geknallte Straßenkinder rannten schreiend über die Kreuzung, lachende Geschäftsfrauen glitten an meinem Fenster vorbei. Eine Wolke destruktiver Gewalt, in so hoher Konzentration, wie ich sie noch nie gespürt hatte, hing über diesem lebendigen Platz.

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Eine innere Stimme sagte mir: „Ich steige aus diesem Taxi nicht aus.“ Es gab dafür keinen Grund, aber ich wußte, dass ich keine hundert Meter gehen kann, ohne zu sterben. Ich sang in den Sitz und legte mir zurecht, wie ich meinem Fahrer das erkläre. Aber die Worte kamen nicht über meine Lippen. Ich schämte mich und er klammerte sich wütend an sein Lenkrad.

​

Es müssen um die zehn Minuten vergangen sein, als er sich umdrehte:

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 „Do you like local food?“

​

„Sure, what ever that means.“

​

Als ich später in New York studierte, erinnerte mich das an Nairobi, die beide Städte haben die gleiche Hektik, nur in New York mit weniger Menschen. Wir kamen zurück zu den Highways. Die Häuser veränderten sich zu Wellblechhütten. Wieder war es mein Instinkt, der mich irritierte. In vielen Ländern sind Taxifahrer in sadistische Gruppen-Vergewaltigungen, Raube und Morde verwickelt. Was ich hier tat war geisteskrank. Aber mein siebter Sinn sah träumend aus dem Fenster. Der Fahrer hielt auf vermüllter Erde. Hinter einem kleinen Graben begann ein Meer selbstgebauter Hütten. Er stieg aus und schaute mich genervt durchs Fenster an.

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Ich führte einen inneren Dialog, wo ich mich selbst beleidigte, mir ging meine Handtasche durch den Kopf, ich hatte nicht nur mich dabei, sondern auch all meinem Geld, Kreditkarte, Flugticket, Reisepass und Kamera. Ein Telefon, aber ohne kenianische Sim-Karte. Ich wusste nicht, wo ich war, noch nicht mal in welcher Himmelsrichtung.

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Ich verstand es nicht ganz, im Centrum fanden meine Augen alles normal, aber mein Instinkt drehte durch. Nun sah alles putzgefährlich aus, aber meine Innere-Stimme wollte dem Mann folgen.

​

Er schloss hinter mir ab, wir sprangen über den Graben und er bog in eine 50cm breiten Wellblechhütten-Gang. Überraschte Gesichter schauten mich von überall an. Die jungen waren von Träumen durchströmt, die älteren von Demütigung. Er ging schnell und nicht gut gelaunt. Immer tiefer führte er mich in dieses Labyrinth. Wir kamen in eine schmale Gasse mit handbemalten Schildern, ein Frisör und kleinen Geschäften. Er hielt an einer steinerden Terrasse, bunte Tücher schützten vor der Sonne. Es gab eine offene Küche und drei Plastiktische. Liebevoll war „Dish of the Day“ auf ein Brett geschrieben. Eine Frau mit erschöpften Zügen servierte uns eine pürierte Masse, gar nicht schlecht und ich war hungrig.

​

Der Ort hatte etwas entspanntes, aus den Augenwinkeln beobachtete ich meinen Begleiter. Er aß schweigend.

Ich sah mich um, all das ergab keinen Sinn, Taxifahrer kennen Restaurants in der Innenstadt, Slumbewohner fahren nicht so ein Auto und dieses würde ich hier auch nicht parken.

Er wirkte, wie jemand der respektiert wird, nicht wie ein Krimineller, eher wie ein gradliniger, sanfter Mensch. Beim Kaffee fand er seine Sprache wieder:

„Und was hast du jetzt vor?“

Ich sah auf die Straße:

„Ganz ehrlich, ich bin erleichtert, dass es hier keine Staturen gibt.“

Ein Lachen schoss aus ihm heraus.

„Ich dachte sowas mögen Touristen.“

„Ja, Menschen machen so etwas, ich weiß nicht warum.“

„Ich heiße Manuel.“

„Maielin“

„Trinkst du Bier?“

„Ja, klingt gut.“

„Um die Ecke ist ein Laden.“

Er stand auf und bezahlte, mein Dollarschein winkte er ab.

Die Blechhütten waren improvisiert, aber auf eine Art gepflegt. Dazwischen immer wieder kleine Steinhäuser. Es wirkte nicht wie Gangland, die Sonne schein, Bewohner starrten mich verdutzt freundlich an. Und ich spürte Manuels Stolz.

Er zeigte auf eine kleine Baracke, eine ausgeblichene Werbung hing über der Tür. Nicht unweit saßen Jungs auf einem verschlissenen Sofa. Sie kamen amüsiert zu uns, schüttelten mir die Hand und redeten kichernd mit Manuel in einer Sprache, die ich nicht verstand. Sie begleiteten uns rein. Kauften Bier durch ein Gitter und lehnten mein Geld ab. Bevor ich Einspruch erheben konnte, machten sie etwas, was ich aus Tansania kannte. Sie öffneten ihre Brieftaschen und zeigten mir die Bilder ihrer Frauen und Kinder. Es schien normal zu sein, kaum aus dem Teenageralter raus zu sein und bereits drei Nachfahren zu haben.

Ich mochte dieses Bilderritual, es erlaubte mir mit fremden Männern eine entspannte Zeit zu haben, ohne dass es mit einem Flirt verwechselt wurde. Um unseren Tisch versammelten sich immer mehr Schaulustige, meine Anwesenheit schein sich rumgesprochen zu haben.

„Du fährst heute schon wieder?“ „Du bist gerade erst angekommen?“ „Du schaust dir Kenia gar nicht an?“ „Du warst sechs Wochen im scheiß Tansania?“ „Die Menschen da, sind bescheuert! Die helfen einander nicht, denen geht es nur ums Geld!“ „Wir sind nicht so wie die!“

Ich musste schmunzeln, auch im Nachbarland hatten sich Gettobewohner und Straßenkinder jedes Mal als sympathisch entpuppt und mit einem Selbstverständnis für meine Sicherheit gesorgt. Geld hatten sie immer abgelehnt: „Willkommen in Tansania! Wir sind hier nicht so wie die Menschen in Kenia. Die helfen einander nicht. Die denken nur über Geld nach. Kenia ist scheiße, wir sind hier nicht so.“

Ich verkniff mir den Kommentar und sie planten bereits meinen nächsten Aufenthalt, all die Löwen und Inseln, die ich mir anschauen werde.

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Im geklauten Taxi
durch Nairobi

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben und illustriert
Maielin van Eilum

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Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben und illustriert
Maielin van Eilum

Im geklauten Taxi
durch Nairobi

Im gestohlenem Taxi
durch Nairobi

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben, illustriert und layoutet
Maielin van Eilum

Credit

Dreamlike beauty: Moana Bee

Beauty on the sofa: not in the webcam business, but as a model Alyssa Nicole Pallett / Koons inspired / AozerBrigitteslips

Proofreading Nadia Ratti

Translator Ada Delsolco & Artemis Meereis

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Im geklauten Taxi
durch Nairobi

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben, illustriert und layoutet
Maielin van Eilum

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Text Bar

Im geklauten Taxi
durch Nairobi

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben und illustriert
Maielin van Eilum

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Text Nacht

Text Kredits

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Art Director - Author - Illustrator

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Maielin van Eilum

Credit

Dreamlike beauty: Moana Bee

Beauty on the sofa: not in the webcam business, but as a model Alyssa Nicole Pallett / Koons inspired / AozerBrigitteslips

Proofreading Nadia Ratti

Translator Ada Delsolco & Artemis Meereis

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Nachts allein im Slum

Die sanfte Stimme der Gefahr

Geschrieben und illustriert
Maielin van Eilum

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Ich habe ein Talent für dumme Ideen. Eine kam mir im aus Dar es Salam kommend.Nairobi. Ich stellte fest, dass ich im Transit nach Amsterdam zu viel Zeit hatte und dachte mir, dass es netter wäre in der Innenstadt zu Mittag zu essen als mich am Gate zu langweilen. 

 

Ich bekam für 20,- Euro ein Visa und wurde von der Sonne geblendet, als sich die Türen des Flughafen sich öffneten. Hunderte von Taxifahrern starrten mich an. Sie forderten mich nicht zu Verhandlungen auf, wann immer einer ein Preis nannte, reif gleich ein anderer ein günstigeren hinein. Ich stand da und warte ab. Einer stoppte das, er sagt 8,- Euro und alle verstummten. Ich lächelte ihn an: „Ok, let’s go.“ 

 

Wir gingen lachend durch den von der Hitze aufgeladenen Parkplatz. Wir waren uns sympathisch und im gleichen Alter. Er hielt vor einem englischen Black Cap. Ich bezweifelte das dieses in London zugelassen worden wäre, es war ein eleganter Schrotthaufen. Er hielt mir di Tür auf und ich nahm Platz zwischen einer Unzahl von Heiligenbildern die von der Decke hingen. Als wir auf die Autobahn fuhren fing er an Nachzubehandeln. Er wollte mir alle Staturen und wichtigen Gebäude Nairobis zeigen, für 80,- Euro. Er verstand nicht, dass ich so etwas langweilig finde und wurde immer wegementer. Soweit, das Virus anschrieen. Was für mich sehr ungewöhnlich ist. E braucht sehr lange um mich aus der Ruhe zu bringen. Danach war todstille, es fühlte sich an als würden Eiszapfen zwischen den Heiligen von der Decke wachsen. Er klammerte sich wütend an sein Lenkrad und ich schaute genervt aus dem Fenster. Die Fahrt schien nicht zu enden. Ein Meer aus Highways und staubigen Slums. Er hielt zwischen Hochhäusern. Sie waren heruntergekommen. Massen von Büroangestellten strömten in die Mittagspause. Durgenallte Strassenkinder rannten aggressive über die Kreuzung. Lachde Geschäftsfrauen passierten unseren Wagen. 

 

Ich werde diesen Moment nie vergessen, dass sich mein Inneres nicht einig ist, bin ich gewohnt, aber diese Situation verstand ich nicht. Was ich sah war normal, auch der Umstand das die einzigste meiner Hautfarbe war, aber mein Instinkt fühlte sich an wie ein Katze der alle Haare zu Berge standen. Über dieser sonnigen Platz, mit Hecktischen Menschen in Anzügen hing eine Wolke der destruktiven Gewalt, in so hoher Konzentration, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Meine Augen stritten sich mit meinem Instinkt. Und meiner unbelehrbaren Scham. Ich saß steif da und überlegte wie ich das meinem Fahrer erkläre. Der klammerte sich an sein Lenkrad und schwieg genauso wie ich. Wir sassen da in eisiger Atmosphäre so an die zehn Minuten, bis er sich umdrehte: „Do you like lokal food?“ „Sure, what ever that means.“ 

 

Er parkte aus und wir fuhren durch die Hochhäuser. Als ich später in New York lebte, erinnerte mich das an Nairobi, die beide Städte haben die gleich Hektik, nur in New York mit weniger Menschen. Wir kamen zurück zu den Highways und staubigen Siedlungen. Irgendwann hielt er abrupt an und stieg aus. Ich nicht. Ich fasste mir an den Kopf. Ich hätte einfach am Flughafen bleiben sollen. Das was ich durch die Autofenster sah, war eine Variante von Slum, die obwohl schon öfter in so etwas gelandet, noch nicht gesehen hatte. Ich atmete tiefund spielte die Möglichkeiten durch. 

 

Die eine war, hinter ihm herzulaufen und ihm zu erklären, dass ich wieder zum Flughafen möchte. Doch meine innere Stimme sagte mir, ja das sollte man nicht machen, aber alles ist in Ordnung, geh einfach mit. Mein Verstand erinnerte sich daran, dass ich nicht nur mich dabei hatte, sondern auch meine Handasche, wo dummerweise all mein Geld, mein Flugticket, Reisepass und Kamera drin waren. Auf die Idee das im Flughafen in ein Schließfach zu tun war ich nicht gekommen. Ich hatte ein Telefon, aber keine kenianische Simkarte. Ich wußte weder den Namen dieses Viertel, geschweige denn ob ich im Süden Norde, Osten oder Westen der Stadt war. Taxen, öffentliche Verkehrsmittel oder gar Internet Hotspots bezweifelte ich, alles was ich sah, waren auf Müll gebaute Wellblechhütten. 

 

Meine Höflichkeit fing an wie immer zu nerven, sie warf ein, dass es nicht so nett wäre, dem an sich schon beleidigten Fahrer zu erklären, das dieses Viertel, wahrscheinlich seine Nachbarschaft, total hübsch ist, und bestimmt toll hier zu wohnen, aber so eine Blondine wie ich da unter Umständen umgebracht wird. Wie genau sagt man so etwas höflich? Ich sank in mich zusammen und folgte meinem Instinkt. Der fühlte sich wohl. Auch mein Fahrer, der mochte mich nicht, aber alles andere schien ihn nicht zu irritieren. 

 

Die Menschen starrten mich an. Gewalt, Alkohol und Resignation zeichneten die Gesichter ab dreißig, Wut und Klebstoff die Mimiken der Kinder. Die in ihren Zwanzigern dagegen wirkten gelassen und brodelnd, Träume und Pläne flossen durch ihre trainierten und modisch gekleideten Körper. Die 50cm schmalen Gassen waren auf Müll, Sand und Steinen gebaut, durchzogen von Rinnen für Abwasser. Verbranntes Plastik, Urin und Fäule durchzog die Luft. Als Kind balancierte ich gern und bemerkte, dass wenn ich um mein Leben fürchtete, dann auch fiel. Mich auf Gefahren vorzubereiten in dem ich tief Luft einzog, den möglichen Tot in kauf nehme, mit dem Leben abschließe, ermöglicht mir Ruhe und Konzentration. Später stellte ich fest, dass einige Menschen Raubtiere sind, sie reagieren auf Nervosität und Angst, bei Selbstsicherheit weichen sie höflich zurück. Es ist eine innere Haltung, die Situationen entscheidet. Und auch wenn meine Begleitung über mich nicht so Glücklich war, hätte ich mir keine bessere Wünschen können. Er war eine sehr nachdenkliche, ruhige Persönlichkeit. Sein Gang auffällig aufrecht, sein Kreutz extrem breit. Sein Gang auffällig aufrecht. Die Menschen kannten ihn und respektierten mich. Und die Sonne gab dem Desaster schöne Farben. 

 

Er führte mich zu eine Hütte mit drei Plasitktischen. Bunte Tücher schützten vor der Hitze. Auf ein Schild war liebevoll „Dish of the Day“ geschrieben. Eine runde Frau brachte es mit gefüllten Wassergläsern zu uns. Als ich sie anlächelt sah sie schüchtern schmunzeln zur Seite. Ihre Tochter flirtete verspielt aus der mit mir. Auf unseren Tellern war eine pürierte Masse, es schmeckte gut und ich stellte fest, dass ich wirklich Hunger hatte. Mein Taxifahrer hatte nach wie vor schlechte Laune, wir assen schweigend, ich hatte sein Ego verletzt. 

 

Erst beim Kaffee wurde er wieder gesprächig. Ich erfuhr sein Namen, Manuel. Es ging in Sekundenschnelle und wir verstanden uns wieder so gut, wie auf auf dem Parkplatz des Flughafens. Wir waren uns ähnlich. Irgendwann fragte er, was ich genau ich jetzt tun möchte. Ich musste kichern:

 

„Naja ich bin heilfroh das es hier keine Stauren zu besichtigen gibt.“

 

Das brachte auch ihn zum lachen.

 

„Ok, ich habe es verstanden, du magst kein Sightsing, was möchtest du?“

 

„Ich habe keine Ahnung.“

​

„Hmmm um die Ecke gibt es eine Bar, trinkst du Bier?“

 

„Ja, klingt gut.“

 

Er bezahlte schmunzelnd und lehnte mein Schein ab. Das jeder in den Gassen uns anstarrte schien ihm zu gefallen. Wir kamen zu einem keinen aus Stein gebauten Haus. Eine ausgeblichene Werbung hing über der Tür. Nicht unweit sassen Jungs auf einem verschlissenen Sofa. Sie schienen bei meinem Anblick ihren Augen nicht zu trauen und kamen lachend zu uns rüber. Manuel stellte uns vor und sie redeten auf einer Sprache die ich nicht verstand. Innen wurden Getränke durch ein Gitter verkauft und wir setzten uns an einen Plastiktisch. Mein Geld wurde von ihnen abgewiesen und Manuels Freunde taten etwas, was mir aus Tanzania, woher ich gerade kam, sehr vertraut war. Sie öffneten ihre Brieftaschen um mir die Bilder ihrer wunderschönen Frauen und Kinder zu zeigen. Es irritierte mich jedesmal, dass Männer die noch vor kurzen selbst Teenager waren, bereits bis zu drei Nachfahren hatten. Es schien in Ostafrika normal zu sein. Auch dieses Ritual. Ich mochte es sehr. Es erlaubte mir mit Fremden eine entspannte Zeit zu haben, ohne das das mit einem Flirt verwechselt wurde. Ich kenne kaum eine Region, in der ich als Frau so entspannt (anderes Wort) reisen konnte. Über das Land, oder auch die Stadt in der ich jetzt war, wußte ich nichts. Manuel und seine Kumpels waren die ersten Kenianer die ich kennen lernte. Sie brachten mich dazu in mich reinzubringen. Ich erlebte ein Deservie. Auch in Tanzania war ich auf dumme Ideen gekommen und auch da, hatten fremde Getto Bewohner für meine Sicherheit gesorgt. Selbst ein Mann der mir von Strassenkindern als Taxifahrer verkauft wurde, aber in einem Privaten Auto daher kam, lehnte eld für die Fahrt ab. Ich hörte ständig: „Karibu (Willkommen) Tanzania. Wir sind hier nicht so. In Kenia geht es allen ums Geld. Die helfen einander nicht. Die Kenianer sind scheise. Wir sind nicht wie die.“ 

 

Nun saß ich mit kenianischen Slumbewohnern zusammen, die ebenfalls meine Leben beschützten, mich noch nicht mal Drinks bezahlen ließen und schimpften: „Warum warst du sechs Wochen in Tanzania!“ „Die Menschen da sind scheiße. Denen geht es nur ums Geld! Die helfen einander nicht!“ „Was du fährst heute Nacht schon wieder! Du schaust dir Kenia noch nicht mal an!“ „Du musst Kenia sehen!!! Wir sind nicht so wie die in Tanzania!“ „Das nächste mal kommst du nach Kenia! Zu uns!!!“ Ich mochte diese beiden Länder, in ihren Konflikt wollte ich mich nicht weiter einmischen. 

 

Mein Problem bestand mehr darin, wie auch mal eine Runde bezahlen konnte. Selbst der Barmann lehnte mein Geld ab. Die Jungs wurden richtig sauer: „Du bist unser Gast! Gäste zahlen nicht!“ Und nicht nur sie, meine Anwesenheit schien sich herum gesprochen zu haben. Der kleine Laden hatte sich mit Schaulustigen gefüllt. Und alle waren der Meinung, das ich eingeladen bin und nächstes mal nach Kenia fliege. Ich mochte die Truppe. Klar zurück denkend hätte ich mir vor Angst in die Hosen scheißen sollen, aber dem war nicht so, ich saß im Schneidersitz auf einem weißen Plasikstuhl und füllte mich Pudelwohl. Auch als sich die Idee breit machte, dass wenn ich schon ihr Land nicht sehe, dann doch zumindest ihre Nachbarschaft. Die lustigen Jungs und auch der Alkohol liesen mich darüber Garn chic nachdenken. Erst als wir durch die Tür gingen, erinnerte. Ich die in der Dämmerung liegende Straße, wo ich war. Aber das ließ sich ja nun nicht ändern. Und so ging ich von meinen neunen Freunden umringt, durch die finster werdenden 50cm Gassen und kicherte im mich rein. Ich genoss diese Situation und mochte den lauten Laden den wir betratten. Manuel holte Getränke und seine Kumpels fanden es Lustig das ich behauptete die schlechteste Tänzerin der Welt zu sein. Sie lagerten mich nicht an, sie behandelten mich wie eine Schwester, die man stolz herum zeigt und darauf achtet das auch sonst niemand auf dumme Ideen kommt. Wir waren wie betrunkedne Kinder und die anderen Gäste teilten unsere Euphorie. Als die Musik schlechter wurde, wechselten wir den Laden. Manuel legte häufig den Arm um mich, nicht im Flirt, sondern sondern als Ausdruck des Humors, dass sich unsere Taxifahrt anders entwickelt hatte als gewohnt, fand er genauso bezaubernd wie ich. Auch die Situation, dass ich irgendwann auf die Toilette musst. So etwas gab es nicht. Manuel verstand das ich alleine nicht aus das Hütte möchte und auch er wollte pinkeln. Das war eine etwas absurde Situation. In seinem Fall einfacher, aber das ich zwischen mich Wllblechhütten mich nicht hinkienen wollte, brachte ihn zum kichern. Er drehte sich um, ich tat es und wir kamen zu unser tanzen Truppe zurück. Es war ein Moment wo ich wach wurde. Mir die Gesichtstattos der Gäste genauer anschaute und mich fragt, ob ich im Gang Gebiet war. Mein Verstand fragt mich, ob ich noch richtig ticke, mein Humor, die Geselschaft und der Alkohol wischte das weg. Aber als Manuel und ich uns plötzlich Wortlos anschauten, setze Erleuchtung ein. Es war Zeit mein Flieger zu bekommen und wir hatten den Schutzengeln genügend abverlangt. Meine Verabschiedung dauerte gefühlt eine Stunde. Ich versprach seinen Freunden, allen Gästen und Angestellten, das nächste mal nicht nach Tanzania zu reisen, sondern klar nach Kenia und direkt zu ihnen. Sobald ich ankomme klopfe ich an ihrer Wellblechhütte, wo auch immer wir hier waren. Es waren viele Umarmungen und Versprechungen, die gefühlt Stunden dauerten. Zurück im Labyrinth waren Manuel und ich am lachen, ich folgte seinem breiten Kreutz. Mich machten die Straßenkinder und grölenden Erwachsen nervös, aber seine Ruhe leiteten mich. Ich ahmte auf, als wir über den Bach zu seinem Back Cap sprangen. Und ich musste kichern, als er wieder wütend auf mich wurde. Ohne nachzudenken hatte ich die Hintertür geöffnet. „Da sitzen Gäste, wir sind befreundet.“ Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und sah dabei zu, wie er die Zündkabel zusammen schloss. Als ich das Kommentierte, machte er eine Geste, die ich nicht anders interpretieren konnte, als das er dieses Taxi geklaut hatte. Ich rollte mich zusammen, kicherte über mich selbst, ich war Meisterin der dummen Ideen, in ein geklautes Taxi zu steigen, war sicherlich nichts was mir beigebracht wurde. Im Gegensatz zu unser Hinfahrt, hatte er auf einmal Musik, kenianischen Hip Hop. Er drehte und ich warf ein Blick auf das Viertel, es hatte sich in mein Herz gebohrt. Wir kamen auf Highways, mit den Lichtern nicht enden wollender Gettos, wir fuhren durch den Qualm einer großen Müllhalde, es war wunderschön. Er zeigte mir die Fotos seiner Frau und Kinder, sie wollten von. Den Einahmen des Taxis einen Frisörsalon im Viertel eröffnen. Ich hatte keinen Zweifel, dass sie das schachffen. Ich erzähle ihm, dass ich Design studiere, aber sich das leer anfühlt, ich lieber schreiben möchte, weil sich das aus meiner Seele kommt. Er schaute mich an: „Dann tue es.“ Ich genoss diese Fahrt im Halbschlaf, sie dauerte angenemerweise Ewig. Wir ginge in die Abflughalle. Hielten an einem runden Tisch und Barhockern. Ich rieb mir die Augen und wollte all mein Geld aus meiner Handtasche. Er lehnte das beleidigt ab. Ich kicherte verschlafen: „Dus war eine Sigtsing Tour ohne Starturen, Bar-Hopping ist mein Geschmack.“ Er musste lachen. „Das war kein Geschäft.“ „Ich weiß, aber du hast Frau und Kinder, ich brauche bekomme im Flieger Essen und brauche kein Geld.“ Er knickte ein und ich legte mich in sein Arm: „Seit dem wir uns kennen, streiten wir uns, ich habe mich noch nie so viel mit jemanden getstritten wie mit dir. Und immer geht es um Geld.“ Er hielt mich kichernd fest. Wir glitten auseinander und ich drehte mich noch mal zu ihm um. Er war beiretis am Ausgang und schaute zu mir rüber. In seinem Gesicht schienen meine Gedanken geschrieben zu sein. Wirhatten die Regeln dieser Welt ignoriert. Ich hätte mir am Flughafen ein sicheres Taxi bestellen lassen müssen, anstatt in ein geklautes zu steigen. Und er uns seiner Nachbarschaft hätten sehr viel Geld für mich erpressen müssen. Aber irgendwie hatte in dieser Nacht keiner Lust sich sich an Regeln u halten. Wir nickten uns zu und ich ging durch die Sekrutie. 

 

Im Flugzeug erfuhr ich von meinem kenianischen Sitznachbar, dass Nairobi neben Jahnnisbur, und Lagos City zu den drei gefährlichsten Stuten Afrikas gehört und Weiße selbst am heiligten Tages in der Innenstadt von Mobs umgebarcht werden können. Ich rollte mich zusammen und dankte meinem Instinkt, der mich zwischen Büroangestellten nicht aussteigen ließ, aber auf Wellblichhütten toelat Bock hatte. 

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